Ehemaliger Lehrstuhlinhaber
Prof. Dr. Klaus Schurig
Vom 1. Januar 1981 bis zum 30. September 2007 war Prof. Dr. Klaus Schurig der Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung.
Kontakt
E-Mail: schurig@uni-passau.de oder über den Lehrstuhl
Lebenslauf
Klaus Schurig wurde am 1. Mai 1942 in Berlin geboren und wuchs in Essen auf. Nach dem Abitur an einem mathematisch-naturwissenschaftlichen Gymnasium studierte er in Köln Rechtswissenschaften. Während der Referendarzeit in den OLG-Bezirken Hamm und Düsseldorf war er am Institut für internationales und ausländisches Privatrecht der Universität zu Köln als wissenschaftliche Hilfskraft tätig; 1969 wurde er dort wissenschaftlicher Assistent. In dieser Zeit hat er an zahlreichen, z. T. veröffentlichten Institutsgutachten über das internationale und materielle Privatrecht verschiedener Rechtskreise mitgewirkt; die Praxis wird in Passau fortgesetzt. Nach seiner Promotion (1974) war er Mitte 1976 bis Mitte 1978 beurlaubt zur Wahrnehmung eines Stipendiums der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Am 7. Februar 1980 habilitierte er in Köln bei Professor Kegel. 1980/81 war er zwei Semester an der Universität Hamburg als Vertretungsprofessor tätig. Vom 1. Januar 1981 bis zum 30. September 2007 war er Inhaber des Passauer Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung. Einen Ruf auf den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung der Universität Wien hat er 1985 abgelehnt. Bis zum Ende seiner Amtszeit war er geschäftsführender Direktor des Instituts für internationales und ausländisches Recht der Universität Passau.Professor Schurigs wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt im internationalen Privatrecht. Seine 1981 als Buch erschienene Habilitationsschrift über "Kollisionsnorm und Sachrecht" befasst sich mit dessen dogmatischen und methodischen Grundlagen. Weitere Veröffentlichungen zum internationalen und ausländischen Recht betreffen u.a. Probleme des internationalen Familienrechts, des internationalen Staatshaftungsrechts, der Eingriffsnormen im internationalen Privatrecht und der Vorfrage im Kollisionsrecht. Seit den Nachträgen 1984 hat er die Bearbeitung des internationalen Namens, Ehe-, Erb- und Übergangsrechts im BGB-Kommentar von Soergel übernommen. Im übrigen gelten besondere Interessen der englisch-amerikanischen Rechtsfamilie.
Publikationen
1. Das Vorkaufsrecht im Privatrecht. Geschichte, Dogmatik, ausgewählte Fragen. Schriften zum Bürgerlichen Recht, Bd. 23, Duncker & Humblot, Berlin 1975.
2. Kollisionsnorm und Sachrecht. Zu Struktur, Standort und Methode des internationalen Privatrechts. Schriften zum Internationalen Recht, Bd. 23, Duncker & Humblot, Berlin 1981.
Kegel/Schurig, Internationales Privatrecht, 9. Auflage, Beck, München 2004.
Bearbeitung des internationalen Namens-, Ehe-, Erb- und Übergangsrechts im Kommentar von Soergel, BGB
11. Auflage: Nachträge ab 1984;
12. Auflage 1996: EGBGB Art. 10 (S. 342-418), vor 13, 13, 14, 15, 16, 16 Anhang, 17 (S. 539-922),
vor 25, 25, 26 (S. 1273-1392), 220 (S. 2382-2417), 236 (S. 2825-2852)
1. Internationalprivatrechtliche Probleme bei Verkehrsunfällen mit kanadischen Armeeangehörigen in Deutschland, VersR 1971, S. 393-398.
2. Zur Gültigkeit "diplomatischer" Ehen zwischen Koreanern oder Japanern in Deutschland, StAZ 1971, S. 94-97.
3. Neuere amerikanisch-deutsche Staatsangehörigkeitsfragen bei ehemals deutschen US-Bürgern, StAZ 1972, S. 121-125.
4. Das neue englische Gesetz über die Anerkennung ausländischer Scheidungen — Abschied von "Indyka", FamRZ 1972, S. 288-290.
5. Probleme der Fernadoption vietnamesischer Kinder durch Deutsche, StAZ 1973, S. 33-40.
6. Für ein Verfahren zur Anerkennung ausländischer Adoptionen, FamRZ 1973, S. 178 f.
7. Das Dilemma der Anerkennung ,,gesetzlicher Gewaltverhältnisse" nach Art. 3 des Haager Minderjährigenschutzabkommens, FamRZ 1975, S. 459-463.
8. Internationalrechtliches zum Staatshaftungsgesetz, JZ 1982, S. 385-391.
9. Eine neue Entwicklung im österreichischen internationalen Amtshaftungsrecht, JBl. 1983, S. 234-238.
10. Keine Rechtssicherheit für ausländische Adoptivkinder?, IPRax 1984, S. 25-27.
11. Das Verhältnis von Staatsangehörigkeitsprinzip und Unwandelbarkeit im gegenwärtigen und künftigen deutschen internationalen Ehegüterrecht, JZ 1985, S. 559-564.
12. Lois d'application immédiate und Sonderanknüpfung zwingenden Rechts: Erkenntnisfortschritt oder Mystifikation?, in: Holl/Klinke (Hrsg.), Internationales Privatrecht, internationales Wirtschaftsrecht, 1985, S. 55-76.
13. Aktuelle Kernfragen der Anerkennung ausländischer Adoptionen, IPRax 1986, S. 221-225.
14. Die Struktur des kollisionsrechtlichen Vorfragenproblems, FS Kegel (II), 1987, S. 549-598.
15. Internationales Ehegüterrecht im Übergang: Ist Art. 220 Abs. III EGBGB verfassungsrechtlich zu halten?, IPRax 1988, S. 88-94.
16. Die Gesetzesumgehung im Privatrecht. Eine Studie mit kollisionsrechtlichen und rechtsvergleichenden Aspekten, FS Ferid (II), 1988, S. 375-422.
17. Zwingendes Recht, ,,Eingriffsnormen" und neues IPR, RabelsZ 54 (1990), S. 217-250.
18. Erbstatut, Güterrechtsstatut, gespaltenes Vermögen und ein Pyrrhussieg, IPRax 1990, S. 389-393.
19. Ein Kollisionsrecht für das Kollisionsrecht im vereinigten Deutschland, FS Werner Lorenz, 1991, S. 513-523.
20. Schiffbruch beim Eigentumsvorbehalt — Sachenrechtsstatut, Vertragsstatut, Sprachenrisiko, IPRax 1994, S. 27-33.
21. Interessenjurisprudenz contra Interessenjurisprudenz im IPR — Anmerkungen zu Flessners Thesen, RabelsZ 59 (1995), S. 229-244.
22. Europäisches Zivilrecht: Vielfalt oder Einerlei?, FS Großfeld, 1999, S. 1089-1111.
23. Recht und Rechtswissenschaft aus internationaler Perspektive, in: Schäfer (Hrsg.), Ziele und Aufgaben der Wissenschaft, 1999, S. 231-261.
24. Ein ungünstiges Günstigkeitsprinzip — Anmerkungen zu einer mißlungenen gesetzlichen Regelung des internationalen Deliktsrechts, GS Lüderitz, 2000, S. 699-711.
25. Die janusköpfige Ost-West-Scheidung, FS Henrich, 2000, S. 497-509.
26. Statutenwechsel und die neuen Normen des deutschen internationalen Sachenrechts, FS Stoll, 2001, S. 577-590.
27. Ererbte Kommanditanteile und US-amerikanischer Trust, IPRax 2001, S. 446-449.
28. Unilateralistische Tendenzen im europäischen Gesellschaftskollisionsrecht, oder: Umgehung als Regelungsprinzip, in: Liber amicorum Kegel, 2002, S. 199-221.
29. Der Konnexitätsgerichtsstand nach Art. 6 Nr. 1 EuGVVO und die Verschleifung von örtlicher und internationaler Zuständigkeit im europäischen Zivilverfahrensrecht, FS Musielak, 2004, S. 493-522.
30. "Ingmar" und die "international zwingende" Handelsvertreter-Richtlinie oder: Die Urzeugung einer Kollisionsnorm, FS Jayme, 2004, 837-847.
31. Die sogenannte akzessorische Anknüpfung und das Renvoiproblem, FS Heldrich, 2005, 1021-1033.
32. Das deutsch-amerikanische internationale Gesellschaftsrecht im Fahrwasser des europäischen?, FS Hay, 2005, S. 369-379.
33. Völkerrecht und IPR: Methodische Verschleifung oder strukturierte Interaktion?, in: Leible/Rüffert (Hrsg.), Völkerrecht und IPR, Studien zum Internationalen Privat- und Verfahrensrecht, Band I, 2006, S. 55-70.
1. Anm. zu AG Fürth v. 6. 12. 1971, StAZ 1973, S. 144 f.
2. Anm. zu OLG Frankfurt v. 16. 8. 1974, NJW 1975, S. 503 f.
3. Anm. zu KG v. 16. 10. 1976, StAZ 1977, S. 195 f.
4. Bespr. von Ferid, Internationales Privatrecht, DNotZ 1977, S. 254.
5. Bespr. von Raape/Sturm, Internationales Privatrecht I, StAZ 1978, S. 78 = BayStAZ 1978, S. 150.
6. Bespr. von Neuhaus, Die Grundbegriffe des internationalen Privatrechts, DNotZ 1978, S. 187.
7. Bespr. von Klinkhardt, Die Feststellung der nichtehelichen Vaterschaft von Ausländern und ihre Wirkungen, RabelsZ 47 (1983), S. 769-775.
8. Bespr. von Thümmel, Das internationale Privatrecht der nichtehelichen Kindschaft, StAZ 1986, S. 84 f.
9. Bespr. von Matscher/Siehr/Delbrück, Multilaterale Staatsverträge erga omnes und deren Inkorporation in nationale IPR-Kodifikationen, JZ 1987, S. 764 f.
10. Bespr. von Baum, Alternativanknüpfungen, JZ 1987, S. 870 f.
11. Rede zum 75. Geburtstag von Gerhard Kegel, in: Akademische Feier aus Anlaß der Überreichung einer Festschrift zum 75. Geburtstag von Herrn Professor Dr. Dr. h.c. Gerhard Kegel am 26. Juni 1987, Köln 1987.
12. Bespr. von Keller/Siehr, Allgemeine Lehren des internationalen Privatrechts, FamRZ 1988, S. 689 f.
13. Anm. zu (öst.) OGH v. 30. 9. 1992, (öst.) BankArchiv 1994, S. 645-649.
14. Bespr. von Heeder, Fraus legis, RabelsZ 65 (2001), S. 746-758.
Festschrift für Gerhard Kegel zum 75. Geburtstag 26. Juni 1987, Stuttgart, Berlin, Köln, Mainz (zusammen mit H.-J. Musielak).
IPG 1980/81 (1983), Nr. 31
IPG 1983 (1985), Nr. 24
IPG 1984 (1986), Nr. 32, 41
IPG 1985/86 (1989), Nr. 13, 40
IPG 1987/88 (1990), Nr. 36, 50, 54, 57
IPG 1996 (1997), Nr. 17, 18
IPG 1997 (1999), Nr. 10, 29, 35, 36
IPG 1998 (2001), Nr. 15, 26, 34
IPG 1999 (2003), Nr. 3, 30, 42
IPG 2000/01 (2004), Nr. 2, 19, 35, 42, 43
IPG 2002 (2004), Nr. 11, 17, 26
Von Prof. Dr. K. Schurig betreute Dissertationen und Habilitation
2004 Dennis Solomon
Die Verbindlichkeit von Schiedssprüchen in der internationalen privaten Schiedsgerichtsbarkeit
1987 Jürgen Koch
Haftungsprobleme bei Produktspätschäden.
Unvorhersehbare Auswirkungen und alternative Kausalität im deutschen und US-amerikanischen Haftungsrecht
1992 Gerald Mäsch
Rechtswahlfreiheit und Verbraucherschutz – Eine Untersuchung zu den Art. 29 I, 27 III und 34 EGBGB
1996 Betina Voit
"Heilung durch Statutenwechsel" im internationalen Eheschließungsrecht
1996 Sybille Brüning
Die Beachtlichkeit des fremden ordre public
1998 Wolfgang Kircher
Die Voraussetzungen der Sachmängelhaftung beim Warenkauf.
Eine vergleichende Darstellung des deutschen und des englischen Rechts unter Berücksichtigung des UN-Kaufrechts und aktueller Reformbestrebungen
1999 Stefanie Kohls
Hypotheken und Grundschuld im deutschen und französischen Recht
2000 Susanne Kapellmann
Das Pubblico Registro Automobilistico (P.R.A.) in Italien und die Rechtsverhältnisse an italienischen Kraftfahrzeugen
2000 Ralf Michaels
Ius ad rem – Sachzuordnung durch Kaufvertrag in Geschichte, Theorie und geltendem Recht
2000 Christoph Lindenau
Die Einführung des Renvoi in das internationale Privatrecht Italiens
2001 Barbara Lindenmayr
Vereinbarung über die internationale Zuständigkeit und das darauf anwendbare Recht
2001 Christian Reiter
Vertrag und Geschäftsgrundlage im deutschen und italienischen Recht – Eine rechtsvergleichende Untersuchung zum Wandel des Vertragsbegriffs und seinen Auswirkungen auf die Regeln über den Wegfall der Geschäftsgrundlage in der neueren Rechtsgeschichte und im modernen Recht
2001 Sorika Pluskat
Der Trust im Recht von Québec und die Treuhand – Probleme der Rezeption einer englischen Rechtsfigur in einer Civil-Law-Rechtsordnung
2003 Oliver Stegmann
Der Schutz der persönlichen Ehre vor Äußerungen in der Presse im deutschen und französischen Deliktsrecht unter besonderer Berücksichtigung der Abgrenzung zwischen Tatsachenbehauptung und Werturteil
2003 Cornelia Wendel
Der unilateral contract – eine rechtsvergleichende Untersuchung zwischen dem englischen und US-amerikanischen Recht und dem deutschen Recht
2003 Cristina Carro Werner
Die nicht-eheliche Lebensgemeinschaft in der spanischen Rechtsordnung
2003 Dennis Solomon
Der Bereicherungsausgleich in Anweisungsfällen.
Rechtsvergleichende Untersuchung zum deutschen Recht und zu den Rechtsordnungen des Common Law
2003 Ulrich Reber
Die Rechte der Tonträgerhersteller im internationalen Privatrecht
2004 Andreas Brosinger
Die Erbengemeinschaft und ihre Auseinandersetzung im spanischen Recht nach dem Código civil im Vergleich zum deutschen Recht
2004 Susan Araghi
Mass Toxic Torts
2006 Jürgen Mahr
Der Beginn der Rechtsfähigkeit und die zivilrechtliche Stellung ungeborenen Lebens in rechtsvergleichender Betrachtung
2007 Peter Stadler
Das interregionale Recht in Spanien – Darstellung unter besonderer Berücksichtigung des Ehegüter- und Erbrechts
2007 Kerstin Henningsen
Die Umgehung im deutschen und englischen Recht
2007 Jan Böing
Die Haftung für Straßenverkehrsunfälle in Frankreich und Deutschland
2007 Matthias Kuckein
Die "Berücksichtigung" von Eingriffsnormen im deutschen und englischen internationalen Vertragsrecht
2007 Jens Müller
Der Allgemeine Teil im portugiesischen Zivilgesetzbuch – Entstehungsgeschichte und ausgewählte Einzelprobleme
2008 Lars Laeger
Deutsch-amerikanisches Internationales Gesellschaftsrecht.
Staatsvertragliche Festschreibung der Gründungstheorie
2008 Jan Knop
Das Gesellschaftsstatut nach Centros- und Überseering-Urteil
2008 Julia Bernadette Bord
Das Erbrecht der Kanalinseln von den normannischen Wurzeln bis zum heutigen
Rechtszustand
2009 Ullrich Spelsberg-Korspeter
Anspruchskonkurrenz im Internationalen Privatrecht