Daten sind eine zentrale Ressource und ein mehrfach nutzbarer Produktionsfaktor des 21. Jahrhunderts. Datenerzeugung, Datenverarbeitung, Datennutzung und Datentransfer sind – in den Worten der Datengeopolitik – untrennbar mit der Wettbewerbsfähigkeit nicht nur von Volkswirtschaften, sondern auch von Gesellschaften verbunden. Dennoch ist die Suche nach einem angemessenen und ausgewogenen Governance-Rahmen im Gange, wobei die Daten-Governance nicht nur harte, sondern auch weiche rechtliche Regelungen umfasst. Der entsprechende Bereich des Datenrechts ist erst im Entstehen begriffen und noch nicht vollständig "vermessen". Im Hinblick auf die bestehenden Vorschriften und die jüngsten politischen Bemühungen ist er fragmentiert.
Um diesen globalen Charakter der Data Governance zu unterstreichen, zielt die Konferenz auf einen wahrhaft globalen Blick auf datenrechtliche Instrumente ab, wobei die aktuellen EU-Rechtsvorschriften (u. a. die allgemeine Datenschutz-Grundverordnung sowie der Data Governance Act und der vorgeschlagene Data Act) nur einer von vielen Ansätzen sind. Vor allem aber widmet sich die Konferenz einem kontextuellen – und einem dekolonialen rechtsvergleichenden – Ansatz zur Datenregulierung, der kulturelle, wirtschaftliche und infrastrukturelle Dimensionen der Data Governance einbezieht und Perspektiven aus dem globalen Norden und dem globalen Süden sowie aus liberalen und autoritären Umfeldern miteinander verbindet.
Die Konferenz wird gemeinsam von der Forschungsstelle für Recht und Digitalisierung (FREDI) der Universität Passau und dem Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb organisiert. Die Veranstaltung bildet den Abschluss einer dreiteiligen Konferenzreihe zum globalen Datenrecht und ist Teil einer größeren Forschungsagenda zum Thema Global Data Law & Policy.