Den „Beulke“ kennt jeder Jurastudent, jede Jurastudentin in Deutschland: Denn Werner Beulke, emeritierter ordentlicher Professor an der Universität Passau, hat in zahlreichen Auflagen das Lehrbuch zum Strafrecht geschrieben, mit dem alle Studierenden der Jurisprudenz groß werden. Was viele aber nicht wissen: Werner Beulke ist eng mit der Juristischen Fakultät der Martin-Luther-Universität verbunden. Zusammen mit den Kollegen Höland und Kilian hat er Seminare in Auschwitz veranstaltet. Es ging dabei naturgemäß auch um die juristische Aufarbeitung des nationalsozialistischen Unrechts; ein eindrückliches Ereignis für die Hallenser
Studierenden.
Als einer der herausragenden Hochschuldidaktiker in Deutschland, der in seinen Vorlesungen die Jurastudentinnen und -studenten immer wieder fesseln kann, ist Beulke auch heute noch regelmäßig Gast in Halle, etwa in der Reihe „Das lebende Lehrbuch“ und im Examinatorium, mit dem die Studierenden auf das Staatsexamen vorbereitet werden.
„Schon allein das wäre Grund genug, um Werner Beulke mit dem Dr. h.c. zu ehren“, so die Verantwortlichen in Halle. Hinzukommt, dass Werner Beulke zu den führenden rechtswissenschaftlichen Persönlichkeiten der Bundesrepublik Deutschland zählt. Es gebe wohl keinen ernstzunehmenden Autor des Straf- und Strafprozessrechts, der in dieser Breite die strafrechtlichen Fächer mit anerkannten Lehrbüchern abdecke. Werner Beulke hat zudem über 180 wissenschaftliche Publikationen in zahlreichen Bereichen im Straf- und Strafprozessrecht vorzuweisen, darunter auch zentrale und für die heutige Debatte maßgebliche Beiträge wie etwa die Kommentierung im großen Kommentar Löwe/Rosenberg zur StPO. Die für die praktische Wahrnehmung und Vermittlung rechtswissenschaftlicher Erkenntnisse wichtige Buchreihe „Praxis der Strafverteidigung“ hat Werner Beulke begründet und führt sie derzeit weiter. Hier sind mittlerweile 41 Titel erschienen.
Hervorzuheben ist, dass Werner Beulke auch international wahrgenommen wird. Es gibt zahlreiche Einladungen nach Lateinamerika, China und den fernöstlichen Bereich, aber auch innerhalb Europas. Die beiden zentralen Lehrwerke sind in insgesamt sieben Sprachen übersetzt worden.