Erstmals nahm die Universität Passau im Jahr 2012 am Jessup Moot Court teil. Bei diesem ältesten, größten und wohl renommiertesten studentischen Wettbewerb dieser Art auf dem Gebiet des Völkerrechts bearbeiten Teams von circa 600 Universitäten aus über 80 Staaten denselben fiktiven Fall, der 2012 sich mit der Vertretung von Staaten vor dem Internationalen Gerichtshof, der Zurechnung von Völkerrechtsverstößen nach einem Staatsstreich, der Immunität von Staaten, der Zerstörung von kulturell bedeutsamen Stätten sowie dem Einsatz von Waffengewalt in nichtinternationalen bewaffneten Konflikten beschäftigte.
Die Teams erstellen dabei zunächst für jede Streitpartei einen Schriftsatz (Memorial), ehe sie in nationalen Vorausscheidungen gegeneinander antreten. Das Passauer Team, bestehend aus den Studenten Hannah Charlotte Henning, Bilge Oezbabaeker, Elena Simon, Felix Gräbert und Fabian Witt sowie gecoacht von Lars Schönwald, konnte im Rahmen des deutschen Vorausscheids in Bochum den - für ein absolutes Newcomer-Team sehr beachtlichen - 12. Platz belegen.
Richter in Bochum waren dabei Völkerrechtler aus Lehre und Praxis, wie zum Beispiel Abdul Koroma (Richter am Internationalen Gerichtshof), Bruno Simma (Richter am Internationalen Gerichtshof), Mark Villiger (Richter am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte) und Andreas L. Paulus (Richter am Bundesverfassungsgericht). Die Woche in Bochum - aber auch die Zeit davor - war für das Passauer Team sehr aufregend und gewinnbringend, in der nicht nur völkerrechtliche und fremdsprachliche Kenntnisse vertieft werden konnten, sondern auch Kontakt zu gleichgesinnten Kommilitionen, Wissenschaftlern und Praktikern hergestellt werden konnte.
Den nationalen Vorausscheid gewann das Team der Friedrich-Schiller-Universität Jena vor der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Beide Teams konnten auch bei dem internationalen Finalentscheid sehr glänzen. Den Jessup Moot Court 2012 gewann das Team der Moscow State University aus Russland.
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