Jessup 2014
2014 nahm die Universität Passau zum dritten Mal in Folge an der Philip C. Jessup International Law Moot Court Competition teil. Im Rahmen eines nationalen Vorentscheids - den "German National Rounds" -, die vom 5. bis 9. Februar 2014 in Trier stattfanden, traf das Passauer Jessup-Team auf 18 andere deutsche Universitäten. Das aus den Studierenden Anne König, Jitka Rutrlová, Kate E. Harte, Paul Szynka und Valentin Schatz bestehende sowie von den "Student Coaches" Cathleen Laitenberger, Maximiliane Häußling und Thaís Penalber und den wissenschaftlichen Mitarbeitern Dr. Ciarán Burke und Lars Schönwald betreuten Team der Universität Passau zeigte eine sehr gute Leistung und verpasste die Qualifikation für das Viertelfinale nur knapp. Die beiden besten deutschen Teams - Heidelberg und Freiburg - qualifizierten sich für die "International Rounds", die vom 6. bis 12. April 2014 in Washington D.C. (USA) stattfanden. Dort gewann die University of Queensland aus Australien vor der Singapore Management University aus Singapur.
Das Jessup Problem 2014: The Case Concerning Certain Activities within the Malachi Gap
Der Fall der 55. Runde behandelte einen Streit zwischen dem Staat Amalea und der Republik Ritania über bestimmte Aktivitäten in der Malachi Gap, der Meerenge zwischen beiden Staaten. Im Kern geht es um das Spannungsverhältnis zwischen der Nutzung von Meeresressourcen und dem Meeresumweltschutz, die internationale Strafgerichtsbarkeit sowie die Bergung von versunkenen Kunstgegenständen.
Die Republik Ritania möchte Erdgasvorkommen erschließen. Ein privates Unternehmen baut hierzu eine künstliche Insel ("Excelsior Island"). Im Zuge der Arbeiten an dieser Insel kommt es zu einem Erdrutsch, der negative Auswirkungen auf die Dorian Wrasse hat. Diese Fischart ist im Staat Amalea sehr beliebt und wird dort vor allem an besonderen Feiertagen und bei Familienfeiern gegessen. Durch das Fischsterben erleidet der Staat Ameala finanzielle Einbußen, die der Staat von der Republik Ritania ersetzt bekommen möchte.
Im Zuge der Erforschung der Erdgasvorkommen in der Malachi Gap wird das Wrack des Schoners Cargast entdeckt. Dieses Schiff, das die Hoheitszeichen des amaleanischen Königs trug, ist 1510 während eines Sturms gesunken. Es befand sich dabei auf der Rückkehr von einer "erfolgreichen Handelsmission", hat aber auch die Hauptstadt von Ritania, Helios, belagert. Dabei wurden verschiedene Kunstgegenstände (unter anderem die "Helian Coronet", die noch heute die Flagge von Ritania ziert) erbeutet. Diese Gegenstände befanden sich alle an Bord des Schiffs. Einem schweizer Taucher gelangt es, einige dieser Kunstgegenstände zu bergen. Er wird schließlich vom Staat Amalea beauftragt, alle Gegenstände von dem Wrack zu bergen. Die Republik Ritania protestiert hiergegen scharf, da sie sich nachwievor als legitimer Eigentümer der Gegenstände ansieht. Zum Schutz ihres Eigentums entsendet die Republik Ritania einige Kriegsschiffe in die Gegend. Hiergegn protestiert wiederum der Staat Amalea.
Nach Fertigstellung von Excelsior Island nimmt das ritanische Kreuzfahrtschiff Rosehill Kurs auf die künstliche Insel. Gleichzeitig befindet sich der amaleanische Staatsbürger Oscar de Luz an Bord der gestohlenen Yacht Daedalus, die er mit hoher Geschwindigkeit auf die Rosehill zusteuert. Im Wege eines Ausweichmanövers kollidiert die Rosehill mit der künstlichen Insel, was den Tod zahlreicher Passagiere zur Folge hat. Weitere Passagiere werden verletzt. Die Rosehill wird stark beschädigt. Die Daedalus hingegen kann fliehen, wird aber alsbald von dem amaleanischen Kriegsschiff Icarus verfolgt. Ein missglücktes Manöver der Daedalus führt zu einer Kollision zwischen Daedalus und Icarus, in dessen Folge die Daedalus sinkt. Oscar de Luz (sowie die anderen Personen, die von der sinkenden Daedalus gerettet werden) werden festgenommen. Die Republik Ritania behauptet, dass die Verfolgung und die Festnahme völkerrechtswidrig gewesen sein.
Oscar de Luz wird trotz der ritanischen Proteste vor Gerichten des Staates Amalea angeklagt und auch rechtskräftig verurteilt. Die Republik Ritania bestreitet, dass der Staat Amalea überhaupt die internationale Zuständigkeit für ein Strafverfahren gegen de Luz besitzt. Außerdem verlangt die Republik Ritania die Auslieferung von de Luz.
Das Team 2014
Das Passauer Jessup-Team 2014 besteht aus Kate Harte, Anne König, Jitka Rutrlova, Valentin Schatz und Paul Szynka. Betreut wird das Team von den "Student Coaches" Maximiliane Häußling, Cathleen Laitenberger und Thaís Penalber sowie von Dr. Ciarán Burke und Lars Schönwald.