2019-2020
Pre-Moot Vilnius / Final Round
29.2. bis 2.3.2020: Vorrunden-Duelle gegen die Taras Sevchenko Universität, Kiew (Ukraine) und die University of Latvia, Riga (Lettland).
Das studentische Team der Juristischen Fakultät der Universität Passau (Aleyna Ünalan, Ulrike Koch, Joel Mittel und Jessica Wagner) hat im Juni 2020 erfolgreich an der Final Oral Round der 8. Ausgabe der European Human Rights Moot Court Competition (EHRMCC) teilgenommen. Wegen der Corona-Krise konnte die Finalrunde nicht in Straßburg stattfinden, sondern wurde vom 2. bis 4. Juni 2020 digital als E-Moot-Court durchgeführt.
Bei der European Human Rights Moot Court Competition, einem der klassisch international ausgerichteten Moot Court-Wettbewerbe, stehen menschenrechtliche Fragestellungen im Mittelpunkt. Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft von ELSA International. Kooperationspartner sind der Europarat, der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) und die European Human Rights Association (EHRA).
Der in dieser Runde zu bearbeitende fiktive Sachverhalt stand im Schnittfeld des Europäischen Menschenrechtsschutzes und des Humanitären Völkerrechts (grenzüberschreitendes Bombardement im Rahmen eines internationalen bewaffneten Konfliktes). Die im Zeitraum September bis Dezember 2019 durchgeführte Qualifikationsrunde des Wettbewerbs erforderte das Einreichen zweier Schriftsätze, aus denen die besten 18 Teams ermittelt und zur Final Oral Round nach Straßburg eingeladen wurden.
Dem Team der Uni Passau war es gelungen, mit exzellenten Schriftsätzen den 8. Platz von 68 Universitäten aus ganz Europa zu erringen und sich so für die mündliche Endrunde zu qualifizieren. In dieser Schlussrunde konnten die Studierenden die einmalige Gelegenheit wahrnehmen, in ca. 80-minütigen Oral Pleadings vor Richtern und Mitarbeitern des EGMR sowie Menschenrechtsexperten des Europarates die Juristische Fakultät der Universität Passau zu vertreten und ihr rhetorisches Können unter Beweis zu stellen.
Die Besonderheit des EHRMCC ist, dass die zu erstellenden Schriftsätze exakt den Vorgaben einer im realen Leben beim EGMR einzureichenden Individualbeschwerde gleichen. Zu ihrer Erstellung bedurfte es der fachlichen Analyse und dogmatischen Interpretation zahlreicher englisch- und französischsprachiger Judikate des EGMR sowie der vertieften Auseinandersetzung mit internationalen Rechts- und Literaturquellen. Die daraus gezogenen Erkenntnisse und Nachweise, angereichert mit eigenen Ideen, wurden Teil der Argumentation für die komplexen Rechts- und Abwägungsfragen des Falles.
Nach Abschluss der schriftlichen Qualifikationsrunde hatte das Passauer Team im Februar 2020 in Vilnius (Litauen) bereits an einem Pre-Moot teilgenommen, um sich intensiv auf die Final Oral Round vorzubereiten.
Fachlich betreut wurde das Passauer Teams durch die 2010 an der Universität Passau eingerichtete Forschungsstelle Human Rights in Criminal Proceedings (HRCP). Als Coaches fungierten Veronika Kolitz, Anna-Lena Sümnick und Prof. Dr. Robert Esser. Eine finanzielle Unterstützung u.a. zu den Teilnahmegebühren und Reisekosten leisteten die Universität Passau, der Verein der Freunde und Förderer der Rechtswissenschaft an der Universität Passau e.V., die RAK München und ELSA Deutschland.
Die 9. Runde des EHRMCC startet im September 2020. Auch dort hofft die Universität Passau wieder mit einer Studierendengruppe der Juristischen Fakultät vertreten zu sein.