BFH Moot Court

Für Studierende des Schwerpunktteilbereichs Steuerrecht besteht die Möglichkeit, neben den Lehrveranstaltungen an einem steuerrechtlichen Moot Court teilzunehmen. Den Moot Court organisiert der Bundesfinanzhof, das höchste Gericht in Steuerangelegenheiten, und die Deutsche Steuerjuristische Gesellschaft e.V. Das simulierte Gerichtsverfahren wurde 2013 bereits zum fünften Mal ausgetragen und findet üblicherweise im Rhythmus von drei Semestern statt. Die Besonderheit dieses Moot Courts liegt darin, dass hier "echte", beim Bundesfinanzhof tatsächlich anhängige Streitsachen, behandelt werden.

Teilnahmeberechtigt sind Studierende aller Hochschulen aus Deutschland und Österreich. Ein Team besteht in der Regel aus vier Studierenden. Es übernimmt die Rolle eines Prozessbeteiligten im Revisionsverfahren.

Zunächst findet ein Vorausscheidungsverfahren statt, in dem eine Revisionsschrift zu einem Urteil eines erstinstanzlichen Finanzgerichts zu erstellen ist. Die vier besten Teams erreichen das Endausscheidungsverfahren. Dort sind vorab drei weitere Schriftsätze einzureichen. Als Höhepunkt wird anschließend an zwei Tagen am Bundesfinanzhof in München mündlich verhandelt. Auf Grundlage der Schriftsätze und der mündlichen Verhandlung wird schließlich der Sieger ermittelt. Das Gericht setzt sich unter Vorsitz des Präsidenten des Bundesfinanzhofs aus hochkarätigen Steuerjuristen und -juristinnen der Wissenschaft und der Praxis zusammen.

Der Wettbewerb bietet steuerrechtlich interessierten Studierenden eine hervorragende Gelegenheit, an der Universität Erlerntes in der Praxis anzuwenden. Zudem werden rhetorische Fertigkeiten und die juristische Arbeit im Team trainiert. Die Universität Passau hat 2013 zum ersten Mal teilgenommen und sogleich die Endrunde erreicht, welche am 17. und 18. Oktober ausgetragen wurde. Der Lehrstuhl behält sich vor, bei großer Bewerberzahl eine interne Vorauswahl zu treffen.